In Funkes Person verknüpfen sich in ungewöhnlicher Weise gartenkünstlerische Aktivität und gesellschaftspolitisches Engagement. Funcke war einer der wenigen Gartenarchitekten, die während der Zeit der Weimarer Republik Mitglied der KPD waren. Aufgrund dieser Mitgliedschaft wurde er von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Oranienburg gebracht (3.3.-17.8.1933)
(G. Gröning: Grüne Biographien, 1997, S. 102)
Beruf: Gartenarchitekt
Geb. am 20.November 1907
† am 14. Dezember 1987 in Bornstedt
Nachlass:
Staatsbibliothek zu Berlin, Haus 2
– Preußischer Kulturbesitz –
Handschriftenabteilung
Unter den Linden
10 102 Berlin
Tel: 030/266 2847
Fax: 030/266 2842
Öffnungszeiten:
Mo. – Fr.; 9.00 – 17.00 Uhr
Sa.; 9.00 – 13.00 Uhr (Bestellung nur bis Freitag Nachmittag)
Anschrift der Angehörigen
Frau Funcke
Eichenallee 30
Potsdam-Bornstedt
Tel.: 0331/520 816 (nur am Wochenende anrufen)
Frau Frauke Rother (Tochter)
Hasselwerder Str. 7
12493 Berlin
Te.: 030/ 6366695
Lebensdaten
1922-1925
Gärtnerlehre in Hamburg-Nienstedt
1927-1929
Fachschule für Gartenbau und Gartengestaltung in Oranienburg
1925-1927
Gehilfe in einer Zierpflanzengärtnerei in Hamburg-Lockstedt
1929-1931
Mitarbeiter in der Arbeitsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher in Bornim
1931-1935
Gartentechniker bei Karl Foerster
1935-1945
Selbständig mit Mattern in Potsdam
1940-1943
Im Nationalsozialismus in Polen bei Siedlungsplanungen
1942-1943
In der Tschechoslowakei, Grünplanungen für Prag tätig
1943-1944
Organisation Todt, stellvertretender Leiter Abteilung Landbau (Leiter Hermann Mattern), Rußland Nord, Lettland, Aufbau von Gemüseanbaubetrieben
1945-1947
selbständiger Gartenarchitekt in Aspelhorn, Lüneburger Heide
1947-1951
selbständiger Gartenarchitekt in Potsdam, Mitarbeit an Aufbauplanungen für Dessau, Dresden und Potsdam
1951-1954
VVB Industrieentwurf Abteilung Grünplanung Berlin, Freiflächengestaltung für Eisenhüttenstadt
1954-1959
selbständiger Gartenarchitekt in Potsdam
1954
Leitung der Arbeitsgruppe Landschaft des BDA, Erarbeitung des Entwurfs zu Fragen der Planung und Leitung der Landschaftsentwicklung in der DDR
1959-1965
Brigadenleiter, Büro für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung, Potsdam
1965-1972
Brigadenleiter, Büro für Territorialplanung, Potsdam
Seit 1972
Ruhestand, weiter tätig als selbständiger Gartenarchitekt
1987
am 14. Dezember in Bornstedt gestorben
Werke
1947-1950
Planungen für die Gartenschau „Erfurt blüht“, Cyriaksburg
1948
Restaurierung der Goethegärten in Weimar
1949
Grünplanung für die Schwerpunktsiedlung Henningsdorf
1950
Forschungsauftrag der Akademie der Wissenschaften in Berlin zur Untersuchung der Grünstruktur Potsdams
1952
Fürstenberg EKO-Perspektivplanung, Detailbearbeitung verschiedenster Objekte,
Bogensee, Jugendhochschule-Vorentwurf und Entwurf für Lehrgebäude und Wohnbauten
Ludwigsfelde, Werkswohnungsbau-Planung der Grünflächen
1952-1955
Potsdam, Staudensichtungsgarten Freundschaftsinsel-Ausführungsprojekt
(1972-1977 zu den 10. Weltspielen Umgestaltung als Schau-und Lehrgarten)
1953-1977
Kultur- und Sportpark Potsdam-Babelsberg
1954
Eisenhüttenstadt Straßenbepflanzung und Friedhof
1955-1958
Tierpark Roter Berg in Erfurt
1959-1961
Bebauungsplan Potsdam-Waldstadt
1959-1965
Beiträge zur Stadtplanung Potsdam
1961
Mustergrabfeld Hauptfriedhof Erfurt
1961-1966
Mitarbeit IGA Erfurt
1965-1972
Erholungsplanung für den Bezirk Potsdam
1968
Karl-Liebknecht-Forum in Potsdam
Mitarbeit am Landeskulturgesetz der DDR
Publikationen
1946
Gedanken zur Planung einer Stadt
1947
Die Aufgaben der Garten- und Landschaftsgestalter in der Landschaft im Hinblick auf die Bodenreform
1948
Der Gärtnerhof, seine Bewirtschaftungsform und Wir
1949
Einiges über die Erfurter Gartenschau
1950
Arbeitsbericht zu der Gartenschau 1950 in der Blumenstadt Erfurt
1951
Stalinstadt, 1. Sozialistische Stadt im Grünen. In; Gärtnerpost 1951
1954
Kritische Betrachtungen zu Landwirtschafts- und Gartenbauausstellungen
1963
Erholungsplanung und Naturschutz im Bezirk Potsdam
1964
Ferienbauten und Landschaft
1957
Kulturpark Potsdam/Babelsberg und Schau- und Sichtungsgarten auf der Freundschaftsinsel. In; Deutsche Architektur, 6, 1957, 3, 142
1957
Der Schau- und Sichtungsgarten auf der Freundschaftsinsel. In; Garten + Landschaft, 67, 1957, 1, 1
1957
50 Jahre Bornimer Blütenstauden. In; Garten + Landschaft, 67, 1957, 2, 46
1961
Mit G. Hahn, Die Staudenschau auf der IGA Erfurt. In; Deutsche Gartenarchitektur, 2, 1961, 2, 53-56
1961
Internationale Gartenbauausstellung Erfurt. Zur Gestaltung der Staudenschau. In; Garten + Landschaft, 71, 1961, 10, 198
1969
Gedanken zum „Gesetz über die planmäßige Gestaltung der sozialistischen Landeskultur“ und die Aufgaben der Garten- und Landschaftarchitekten in der DDR. In; Deutsche Gartenarchitektur, 10, 1969, 4, 79-82
Auszeichnungen
Schinkel-Medaille in Gold und Silber des BDA
Medaille „Kämpfer gegen den Faschismus“
Vaterländischer Verdienstorden in Silber
Mitglied in
1931 DWB, KPD
1952 BDA, Mitbegründer und Bundesvorstandsmitglied
1954 Arbeitskreis Friedhofs- und Bestattungswesen, Redaktion der Fachzeitschrift
Fachgruppe Gartenarchitektur und Landschaftsgestaltung, Mitbegründer und Vorstand
1956- 1970 Vorsitzender der Fachgruppe des Bezirkes Potsdam
Quelle
G. Gröning, J. Wohlschke-Bulmahn; Grüne Biographien. Patzer Verlag, Berlin; Hannover 1997, S. 101-102
Susanne Karn: Freiflächen- und Landschaftsplanung in der DDR. Am Beispiel von Werken des Landschaftsarchitekten Walter Funcke (1907-87). Münster: Lit (Arbeiten zur sozialwissenschaftlich orientierten Freiraumplanung, Bd. 11) 2004