Walter Funcke (1907-1987)

In Funkes Person verknüpfen sich in ungewöhnlicher Weise gartenkünstlerische Aktivität und gesellschaftspolitisches Engagement. Funcke war einer der wenigen Gartenarchitekten, die während der Zeit der Weimarer Republik Mitglied der KPD waren. Aufgrund dieser Mitgliedschaft wurde er von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Oranienburg gebracht (3.3.-17.8.1933)
(G. Gröning: Grüne Biographien, 1997, S. 102)


Beruf: Gartenarchitekt

Geb. am 20.November 1907
       am 14. Dezember 1987 in Bornstedt

Nachlass:

Staatsbibliothek zu Berlin, Haus 2
– Preußischer Kulturbesitz –
Handschriftenabteilung
Unter den Linden
10 102 Berlin

Tel: 030/266 2847
Fax: 030/266 2842

Öffnungszeiten:
Mo. – Fr.; 9.00 – 17.00 Uhr
Sa.; 9.00 – 13.00 Uhr (Bestellung nur bis Freitag Nachmittag)

Nachlass Walter Funcke

Anschrift der Angehörigen

Frau Funcke
Eichenallee 30
Potsdam-Bornstedt
Tel.: 0331/520 816 (nur am Wochenende anrufen)

Frau Frauke Rother (Tochter)
Hasselwerder Str. 7
12493 Berlin
Te.: 030/ 6366695

Lebensdaten

1922-1925
Gärtnerlehre in Hamburg-Nienstedt

1927-1929
Fachschule für Gartenbau und Gartengestaltung in Oranienburg

1925-1927
Gehilfe in einer Zierpflanzengärtnerei in Hamburg-Lockstedt

1929-1931
Mitarbeiter in der Arbeitsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher in Bornim

1931-1935
Gartentechniker bei Karl Foerster

1935-1945
Selbständig mit Mattern in Potsdam

1940-1943
Im Nationalsozialismus in Polen bei Siedlungsplanungen

1942-1943
In der Tschechoslowakei, Grünplanungen für Prag tätig

1943-1944
Organisation Todt, stellvertretender Leiter Abteilung Landbau (Leiter Hermann Mattern), Rußland Nord, Lettland, Aufbau von Gemüseanbaubetrieben

1945-1947
selbständiger Gartenarchitekt in Aspelhorn, Lüneburger Heide

1947-1951
selbständiger Gartenarchitekt in Potsdam, Mitarbeit an Aufbauplanungen für Dessau, Dresden und Potsdam

1951-1954
VVB Industrieentwurf Abteilung Grünplanung Berlin, Freiflächengestaltung für Eisenhüttenstadt

1954-1959
selbständiger Gartenarchitekt in Potsdam

1954
Leitung der Arbeitsgruppe Landschaft des BDA, Erarbeitung des Entwurfs zu Fragen der Planung und Leitung der Landschaftsentwicklung in der DDR

1959-1965
Brigadenleiter, Büro für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung, Potsdam

1965-1972
Brigadenleiter, Büro für Territorialplanung, Potsdam

Seit 1972
Ruhestand, weiter tätig als selbständiger Gartenarchitekt

1987
am 14. Dezember in Bornstedt gestorben

Werke

1947-1950
Planungen für die Gartenschau „Erfurt blüht“, Cyriaksburg

1948
Restaurierung der Goethegärten in Weimar

1949
Grünplanung für die Schwerpunktsiedlung Henningsdorf

1950
Forschungsauftrag der Akademie der Wissenschaften in Berlin zur Untersuchung der Grünstruktur Potsdams

1952
Fürstenberg EKO-Perspektivplanung, Detailbearbeitung verschiedenster Objekte,

Bogensee, Jugendhochschule-Vorentwurf und Entwurf für Lehrgebäude und Wohnbauten

Ludwigsfelde, Werkswohnungsbau-Planung der Grünflächen

1952-1955
Potsdam, Staudensichtungsgarten Freundschaftsinsel-Ausführungsprojekt
(1972-1977 zu den 10. Weltspielen Umgestaltung als Schau-und Lehrgarten)

1953-1977
Kultur- und Sportpark Potsdam-Babelsberg

1954
Eisenhüttenstadt Straßenbepflanzung und Friedhof

1955-1958
Tierpark Roter Berg in Erfurt

1959-1961
Bebauungsplan Potsdam-Waldstadt

1959-1965
Beiträge zur Stadtplanung Potsdam

1961
Mustergrabfeld Hauptfriedhof Erfurt

1961-1966
Mitarbeit IGA Erfurt

1965-1972
Erholungsplanung für den Bezirk Potsdam

1968
Karl-Liebknecht-Forum in Potsdam

Mitarbeit am Landeskulturgesetz der DDR

Publikationen

1946
Gedanken zur Planung einer Stadt

1947
Die Aufgaben der Garten- und Landschaftsgestalter in der Landschaft im Hinblick auf die Bodenreform

1948
Der Gärtnerhof, seine Bewirtschaftungsform und Wir

1949
Einiges über die Erfurter Gartenschau

1950
Arbeitsbericht zu der Gartenschau 1950 in der Blumenstadt Erfurt

1951
Stalinstadt, 1. Sozialistische Stadt im Grünen. In; Gärtnerpost 1951

1954
Kritische Betrachtungen zu Landwirtschafts- und Gartenbauausstellungen

1963
Erholungsplanung und Naturschutz im Bezirk Potsdam

1964
Ferienbauten und Landschaft

1957
Kulturpark Potsdam/Babelsberg und Schau- und Sichtungsgarten auf der Freundschaftsinsel. In; Deutsche Architektur, 6, 1957, 3, 142

1957
Der Schau- und Sichtungsgarten auf der Freundschaftsinsel. In; Garten + Landschaft, 67, 1957, 1, 1

1957
50 Jahre Bornimer Blütenstauden. In; Garten + Landschaft, 67, 1957, 2, 46

1961
Mit G. Hahn, Die Staudenschau auf der IGA Erfurt. In; Deutsche Gartenarchitektur, 2, 1961, 2, 53-56

1961
Internationale Gartenbauausstellung Erfurt. Zur Gestaltung der Staudenschau. In; Garten + Landschaft, 71, 1961, 10, 198

1969
Gedanken zum „Gesetz über die planmäßige Gestaltung der sozialistischen Landeskultur“ und die Aufgaben der Garten- und Landschaftarchitekten in der DDR. In; Deutsche Gartenarchitektur, 10, 1969, 4, 79-82

Auszeichnungen

Schinkel-Medaille in Gold und Silber des BDA

Medaille „Kämpfer gegen den Faschismus“

Vaterländischer Verdienstorden in Silber

Mitglied in

1931 DWB, KPD

1952 BDA, Mitbegründer und Bundesvorstandsmitglied

1954 Arbeitskreis Friedhofs- und Bestattungswesen, Redaktion der Fachzeitschrift

Fachgruppe Gartenarchitektur und Landschaftsgestaltung, Mitbegründer und Vorstand

1956- 1970 Vorsitzender der Fachgruppe des Bezirkes Potsdam

Quelle

G. Gröning, J. Wohlschke-Bulmahn; Grüne Biographien. Patzer Verlag, Berlin; Hannover 1997, S. 101-102

Susanne Karn: Freiflächen- und Landschaftsplanung in der DDR. Am Beispiel von Werken des Landschaftsarchitekten Walter Funcke (1907-87). Münster: Lit (Arbeiten zur sozialwissenschaftlich orientierten Freiraumplanung, Bd. 11)  2004

 

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