Im alten Familiengartenbereich des Karl-Foerster-Gartens in Bornim steht seit 2012 ein 110 Zentimeter höher süßer Putto aus weißem Sandstein. Er trägt aber anstelle Bogen und Pfeil eine Keule und einen Löwenfell-Umhang. Eindeutige Attribute für den ewigen Helden Herkules. Ein Putto Amor, oder Herakles als Kind? Eine interessante Mischung. Die Interpretation der Restauratorinnen: „Liebe wird alle Widrigkeiten überwinden und Heldentaten vollbringen“. Eine recht passable Interpretation. Karl Foersters hätte aber dem Kinde eine Blume als Waffe mitgegeben als eine Keule.
Die Figur sei als ein Geschenk für Karl und Eva Foerster in den Garten gekommen, sagt Prof. Norbert Kühn, der Vorsitzende des Fachbeirates der Marianne-Foerster-Stiftung.
Demnach muss die Figur schon in den Lebzeiten Karl Foersters im Garten gestanden haben. Lauter Zeugenaussagen stand sie 1988 noch in eigener Höhle nahe am Wohnhaus. Kristina Scheller, damals noch lernende Gartenfacharbeiterin beim VEB Bornimer Staudenkulturen entdeckte eines Tages, dass die Skulptur umgekippt war und informierte das untere Denkmalschutzamt.
Scheinbar aus widrigen Umständen konnte man sich nicht sofort um die Figur kümmern. Das Kind-Herakles hat aber die Umstände überlebt, überwunden und steht jetzt strahlend in einer Sichtachse des Senkgartens.
Zwei Studierende des Ausbildungsganges Steinkonservierung der Fachhochschule Potsdam, Antje Theobald und Julia Maitschke haben unter Anleitung von Prof. Gottfried Hauff und Prof. Peter Kozub die Restaurierung der Steinfigur übernommen.


Quelle:
Günter Schenke: Amor im Foerster-Garten, in: Potsdamer Neueste Nachrichten. 20.09.2012