Paul Fechter war ein sehr einflussreicher Literatur- und Theaterkritiker. Später verfasste er selber Dramen. Dennoch beruft seine literarische Bedeutung wesentlich auf seinen Beiträgen für die Tagespresse. Er arbeitete jahrzehnte lang als Feuilletonredakteur bei den verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt der Wochenzeitung „Die Zeit„.
Er bestimmte aufgrund seiner „in erster Linie auf den sachlich fundierten, verantwortungsbewußten und maßvollen Theaterkritiken“ Jahrzehnte das Berliner Theaterleben mit. „Seine vor allem auch stilistisch meisterhafte journalistische Arbeit beeinflußte nachhaltig das Schaffen der nachfolgenden Generation, unter anderem von Peter Bamm und Bruno E. Werner.“ (Frommholz 1961: 39f)
Sein 1940 veröffentlichtes Werk „Geschichte der deutschen Literatur“ ist umstritten, weil er „systemkonform nationalsozialistisch“ äußerte und „Hitlers Mein Kampf zu einem literarischen Kunstwerk“ stilisierte. (Wikipedia/Paul Fechter) Bis heute wird darüber kontrovers diskutiert. (ZEISING: 96ff; )
In welchem Verhältnis Paul Fechter zu Karl Foerster gestanden hat, konnte bislang nicht hinreichend geklärt werden.
Beruf: Dr. phil.,Schriftsteller, Literaturhistoriker und –kritiker, Journalist
Geb. am 14. September 1880 in Elbingen
† am 9. Januar 1958 in Berlin
Nachlass
Schiller Nationalmuseum
Deutsches Literaturarchiv (DLA) Marbach
Handschriftenabteilung
Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach am Neckar
Postanschrift:
Postfach 1162
71666 Marbach am Neckar
E-Mail HSS-Abteilung@dla-marbach.de
Tel.: 07144/848-0
Inhalt des Nachlasses
Nachlass. 12 Kästen
Prosa; Literaturwissenschaftliche Werke
Briefe an und von Paul Fechter (darunter Breife von und an Otto Bartning und Eugen Diesel)
Zeitungsausschnitte, Kunst- und Theaterkritiken
Lebensdaten:
1880
zu Elbing als Sohn eines Zimmermeisters geboren
Studium:
Baufach in Dresden und in Berlin
Mathematik, Naturwissenschaft und Philosophie in Berlin
Promotion in Erlangen mit einer Arbeit über die Bahnsensche Willensmetaphysik
1906
Feuilleton-Redakteur bei der Dresdener Neuesten Nachrichten
1911
Redakteur bei der Vossischen Zeitung
1918
Redakteur bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung
Mitherausgeber der Wochenzeitung „Deutsche Zukunft“
Seit 1925
Romanschriftsteller
Seit 1940
Dramatiker
1958
am 9. Januar in Berlin gestorben
Werke:
1914 DER EXPRESSIONISMUS
1922 GERHART HAUPTMANN
1925 DIE KLETTERSTANGE. Roman
1927 DER RUCK IM FAHRSTUHL. Roman
1929 DER HERR OBER. Ein heiterer Berliner Roman
1931 DIE GÄRTEN DES LEBENS. Entwicklungs- und Liebesroman aus der Vorkriegszeit
1932 DICHTUNG DER DEUTSCHEN. Eine Geschichte der Literatur unseres Volkes von den Anfängen bis zur Gegenwart
1935 MENSCHEN UND ZEITEN. BEGEGNUNGEN AUS FÜNF JAHRZEHNTEN. Erinnerungen
1936 SECHS WOCHEN DEUTSCHLAND. Reisebuch
1939 DIE FAHRT NACH DER AHNFRAU. Autobiographischer Roman
1941 DAS WARTENDE LAND (Kindheit und Jugend in Ostpreußen). Autobiographischer Roman
1941 DIE ZWEITE HOCHZEIT. Lustspiel
1941 GESCHICHTE DER DEUTSCHEN LITERATUR. VON DEN ANFÄNGEN BIS ZUR GEGENWART
1951 KLEINES WÖRTERBUCH FÜR KUNSTGESPRÄCHE
1956-1958 DAS EUROPÄISCHE DRAMA. GEIST UND KULTUR IM SPIEGEL DES THEATERS, 3 Bd.
1948-1949 DER ZAUBERER GOTTES. Drama
Literatur:
SABINE FECHTER: Paul Fechter. Wege und Formen der Opposition im Dritten Reich. In; Publizistik 9. 1964
Quelle:
FROMMHOLZ, RICHTER: „Fechter, Paul“ in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961). S. 39f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/gnd118532162.html#ndbcontent
KUTZBACH, KARL AUGUST: Autorenlexikon der Gegenwart. 1950
KÜRSCHNERS DEUTSCHER LITERATURKALENDER. 1973
KUSSMAUL, INGRID: Die Nachlässe und Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar: ein Verzeichnis. Marbach 1998
ZEISING, ANDREAS: Paul Fechter: »Der Expressionismus«. In: Uwe Fleckner, Maike Steinkamp (Hrsg.): Gauklerfest unterm Galgen. Expressionismus zwischen »nordischer« Moderne und »entarteter« Kunst (= Schriften der Forschungsstelle Entartete Kunst, Bd. 9). De Gruyter, Berlin 2015.
Weblinks:
- Wikipedia/Paul Fechter